Die Anlage

Das Areal des Jungborns umfasste anfangs 10 ha und wuchs im Laufe der Jahre auf ca. 40 ha an. Der Jungborn ist aufgeteilt in mehrere Parks (Friedrichspark gleich am Eingang mit Springbrunnen, Damen- und Herrenpark, sowie verschiedene Einzel- und Familienparks). Der Friedrichpark wurde geplant durch den Promenadeninspektor Friedrich Kreiß aus Braunschweig. Der Bereich war öffentlich begehbar, dort befanden sich der große Speisesaal, der Lesesaal, das Pförtnerhaus, das Doktorhaus, Linden- und Birkenhaus und das Verwaltungsgebäude im Schweizerbaustil.

Der Damen- und Herrenpark waren durch ein Badehaus und eine 2m hohe Holzwand getrennt (Freikörperkultur, viele Kurbehandlungen fanden im Freien statt z. B. Lehmbäder). Der Wechsel zwischen den Parks, oder das Betreten von Handwerkern wurde durch die Badefrau mittels Glocke angekündigt. Außer den beiden großen Parks, gab es noch mehrere Einzel- und Familienparks, wie z. B. Morgenland, Abendland, Oberland, Unterland, Westland und das Hochland welches privat von Familie Just genutzt wurde. Außerdem gab es auf dem Gelände eine biologische Kläranlage, eine Gärtnerei mit Gewächshäusern und die Villa Maria, die als Wohnhaus der Familie Just genutzt wurde, auch das benachbarte Föhrenhaus gehörte später zur Kuranstalt und wurde als Sehschule und Wohnhaus Dr. Küchler genutzt, Villa Waidmannsruh (erst Unterkunft Forstangestellte, dann Kombi Gäste- und Behandlungsräume).

In den Parks verteilt, unter Tannen Buchen und Eichen standen mehr als 100 Lichtlufthäuschen. Sie waren ganz aus Holz gebaut, mit vielen großen Fenstern und zusätzlichen Luftklappen. Die Häuschen hatten ein bis zwei Zimmer, welche mit einem Frauennamen benannt waren. Auch gab es mehrere sogenannte offene Liegehallen, die nach der Südseite bis auf eine Brüstung ganz offen waren. Diese Unterkünfte waren dann nur mit einem Stoffvorhang zuverschließen. Der Eckerkrug diente anfangs als Speisesaal und Verwaltung, wurde später verpachtet und als Gasthaus außerhalb des Jungborns betrieben.