Adolf Just

Geboren am 8. August 1859 im Dorfe Lüthorst bei Hannover als ältestes von zwölf Kindern. Er begann eine Buchhändlerlehre in Leipzig und beendete sie in Braunschweig bei „Agnes Graff“. Just war auch Teilhaber der Buchhandlung in seiner dortigen, zwölfjährigen Tätigkeit. In jungen Jahren litt er an einer Nervenkrankheit, von der ihn die Schulmediziner nicht heilen konnten. Nach dem Studium aller seinerzeit erhältlichen Literatur über Naturheilkunde wie z. B. die von Sebastian Kneipp und Louis Kuhne, behandelte er sich dann selbst. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und der als unheilbar geltende Kranke wurde wieder vollkommen gesund. Dies erreichte er unter anderem durch eine viermonatige Kneippkur.

In tiefer Überzeugung von den Kräften der Natur suchte er danach, das „Natürliche“ in sein Leben zu integrieren. Dazu gehörte zum Beispiel das Schlafen auf dem Boden seiner Lichtlufthütte im Pawelschen Holze, eine primitive Hütte ohne verschließbare Fenster und Türen. Ebenso gehörten die natürliche Ernährung durch Obst, Beeren, Nüsse und Gemüse sowie viel Bewegung und ausgedehnte Wanderungen dazu. Die Schlussfolgerung seiner Naturbeobachtungen war „Die Natur irrt nicht, sie hat immer recht“. 1895 veröffentlichte er sein erstes philosophisch-medizinisches Buch „Kehrt zur Natur zurück“, in dem er die naturgemäße Lebensführung vorstellte. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt und erzielte eine hohe Auflage.

1896 gründete er in Eckertal im Harz die Naturheilanstalt „Jungborn“, die zu seiner Zeit die größte ihrer Art in Deutschland war. In Licht und Luft sah er die wichtigsten Heilmittel, zu denen noch das Wasser hinzukam. Ein weiteres wichtiges Heilmittel wurde im Laufe der Jahre für Adolf Just die Erde.

Just rief die „Jungborn–Bewegung“ ins Leben, um seine Gedanken über die ganzheitlich-gesunde Lebensweise zu teilen. Er musste sich wegen seiner unkonventionellen Heilmethoden vor dem Wernigeröder Landgericht verantworten.
Just zog sich im Jahre 1907 aus der Leitung des "Jungborn" zurück und überließ sie seinem Bruder Rudolf Just.

Im Jahr 1918 gründete Adolf Just in Blankenburg die Heilerde-Gesellschaft und produzierte und vertrieb die „Adolf Justs Luvos-Heilerde“ sehr erfolgreich im In- und Ausland. 

Adolf Just starb 1936 nach einem langen und erfüllten Leben.